UNKRAUT: Munition in Gewässern · Magnetfischen als gefährliches Geschäft | Video der Sendung vom 13.01.2025 19:00 Uhr (13.1.2025) mit Untertitel

PRODUKTION - 09.08.2023, Brandenburg, Neuglienicke: Streumunition aus russischer Produktion ist auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz in der Kyritz-Ruppiner Heide zu sehen. Durch die Munitionsbergung wird hier vor allem die geächtete Streumunition auf dem Ex-Bombodrom geräumt.

All diese Reste von Munition haben Fachleute schon aus dem Boden geholt. (zu dpa: «Tonnenweise Kampfmittel in 2024 in Brandenburg gefunden») Foto: Jens Kalaene/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Munition in Gewässern · Magnetfischen als gefährliches Geschäft

13.01.2025 ∙ UNKRAUT ∙ BR
UT

Auf dem Grund vieler Gewässer lauert eine tödliche Gefahr. Denn dort liegt auch fast 80 Jahre nach Ende des II. Weltkrieges Munition: Bomben, Minen, Granaten – noch immer hochexplosiv und das Risiko unkalkulierbar. Doch weder das noch Verbote schrecken Munitionsjäger ab. Sie kommen im Schutz der Dunkelheit, ausgerüstet mit Schlauchboot und Magnetangeln. Kriminelle Schatzsucher verdienen mit dem Kriegsschrott auf dem Schwarzmarkt gutes Geld. Der Verkauf von Munition ist ein lukratives Geschäft. In dem belgischen Dorf La Gleize, wo im Zweiten Weltkrieg eines der großen Schlachtfelder in den Ardennen war, findet jedes Jahr eine der größten Militaria-Börsen Europas statt. Die Käufer kommen aus der ganzen Welt. Aber ein Großteil des Geschäftes wird im Internet abgewickelt. Thomas Zowalla vom Kampfmittelbeseitigungsdienst Sachsen kennt die Szene nur zu gut. Er hält das Treiben der illegalen Sondler für verantwortungslos. Seine Spezialtaucher sind ständig unterwegs, um Kriegsschrott in Seen und Flüsse zu beseitigen. Im Jahr 2023 sind in Brandenburg rund 570 Tonnen Munitionsaltlasten geborgen worden. In Sachsen waren es 150 Tonnen Kampfmittel und in Sachsen-Anhalt 176 Tonnen. Experten gehen aber davon aus, dass es noch Generationen dauern wird, bis alle Gewässer geräumt sind.


Bild: dpa-Bildfunk/Jens Kalaene
Video verfügbar:
bis 13.01.2030 ∙ 19:35 Uhr