Bayern erleben: Vom Todesstreifen zur Lebenslinie | Video der Sendung vom 04.11.2019 21:00 Uhr (4.11.2019) mit Untertitel

Sommerabend im bayerisch-böhmischen Grenzland.

Am 23.12.1989 fällt der Eiserne Vorhang zwischen Deutschland und der Tschechoslowakei. Damit wird aus einer verlassenen Grenzzone am Ende der Welt wieder ein offener Lebensraum mit ganz neuen Perspektiven.Doch die lange Zeit der Trennung hat zwei sehr unterschiedliche Welten entstehen lassen. 40 Jahre lang haben die Menschen diesseits und jenseits der Grenze in zwei gegensätzlichen politischen und wirtschaftlichen Systemen gelebt. Nur langsam kommen sich Böhmen und Bayern wieder näher.Filmautorin Steffi Illinger entdeckt entlang dieser einstigen Grenze von Schirnding bis Waidhaus, wie die Menschen heute hier zusammenleben. Sie beobachtet, wie in der mehr als hundert Jahre alten Glashütte Waldsassen deutsche und tschechische Glasbläser ein Kunstwerk für die jetzt offene Grenze gestalten. Sie besucht Menschen, die hierhergezogen sind, weil sie sich in die Landschaft verliebt haben wie Anna Bruglachner-Zaschka, eine der ersten Försterinnen Bayerns. Sie begegnet leidenschaftlich Engagierten wie Alfred Wolf, der im Geschichtspark in Bärnau zusammen mit tschechischen Handwerkern eine mittelalterliche Burg errichtet. Und sie lässt sich von Jutta Hoffmann erzählen, wie sich das Sibyllenbad aus bescheidenen Anfängen zum heutigen Kurbad mit über 100.000 Gästen entwickelt hat.Steffi Illinger erzählt in ihrem Film ganz dicht am geografischen Mittelpunkt Europas eine Geschichte von erstaunlicher Aktualität, angesichts der Tatsache, dass sowohl in Europa wie auch auf anderen Kontinenten wieder neue Grenzen hochgezogen werden.


Bild: br